4 Gründe, warum jedes Unternehmen eine (gute) Website haben sollte

5. Juni 2024
Autor: Peter Schnoor   |   Lesezeit: 8 Minuten

Eine eigene Website scheint für immer mehr Unternehmen - auch hier in Oberbayern und im Rupertiwinkel - keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein. Immer öfter werden wir mit der Frage konfrontiert, ob eine Website in Zeiten von Social Media überhaupt noch nötig sei.
Wir sind der Meinung: unbedingt! Jedes Unternehmen, das sich selber ernst nimmt, sollte in einen professionellen Webauftritt investieren. Vielleicht sogar heute mehr denn je. Warum wir so denken, erfahren Sie hier.

Vorüberlegungen

Um die Frage dieses Artikels klären zu können, gibt es zunächst einige Dinge, die man bedenken sollte.

Zunächst einmal: Was ist überhaupt eine Website? Wenn wir hier über Websites nachdenken, dann haben wir einen individuell gestalteten Internetauftritt im Kopf, den man unter einer dezidierten Internetadresse (wie z.B. www.netjutant.com) findet. Nicht mehr, nicht weniger. Das kann von einer Web-Visitenkarte, bei der auf einer Seite die wichtigsten Unternehmensinformationen stehen, bis hin zu einem mehrsprachigen Online-Shop alles sein. Was allerdings nicht unter diese Definition fällt, ist eine schlichte Weiterleitung von einer Internetadresse auf ein öffentliches Social-Media-Profil wie z.B. eine Facebook-Seite oder ein LinkedIn-Profil.

Die Website muss nicht groß sein oder aufwändig, sie muss auch nicht unbedingt von einer Webagentur oder einem Webdesigner erstellt werden. Sie sollte allerdings schon professionell gemacht sein, weil man sonst möglicherweise genau das Gegenteil dessen erreicht, was man erreichen könnte.

Ein zweiter Punkt, der für unsere folgenden Überlegungen wichtig ist, ist dieser: Viele Unternehmen unterschätzen, wie lange es dauern kann, im Internet Fuß zu fassen. Denn es ist ja nicht so, dass man, sobald man eine Website freischaltet, sofort bei Google gelistet oder für Kunden bzw. Bewerber zu finden ist. Das mag früher einfacher gewesen sein. Heute dauert es oft Monate, bis Google eine neue Website in seinen Index aufnimmt. Das liegt an Metriken wie dem "Domain Trust", über den Google bewertet, wie vertrauenswürdig und relevant ein Unternehmen (bzw. seine Website) ist. Hier spielt auch das Alter der Domain und die konsistenz der Website eine Rolle. Und für ein gutes Ranking ist einiges an zusätzlichem Aufwand nötig, von dem Bemühen um externe Links auf die eigene Seite (Backlinks) bis hin zu regelmäßiger Aktualisierung der Inhalte.

Das alles muss nicht für jede Website sofort geschehen. Viele Unternehmen, gerade im handwerklichen Bereich, haben aktuell so volle Auftragsbücher, dass sie keine perfekt optimierte Website brauchen. Aber die Tatsache, dass eine Optimierung Zeit benötigt, sollte jeder im Hinterkopf behalten. Sie ist vor allem für unser erstes Argument von Bedeutung.

Argument 1: Der Wind kann sich drehen

Es ist schön zu sehen, dass nach der Corona-Zeit viele Unternehmen wieder auf einem Stand sind, wo sie eher zu viele Aufträge bekommen als zu wenige. Erstaunlich oft kommt damit gleichzeitig das Argument: "Ich habe so viele Kunden, warum brauche ich eine Website?" Unserer Ansicht nach ist das zu kurz gedacht.

Denn die Geschichte zeigt: Der Wind kann sich drehen.

In guten wirtschaftlichen Zeiten kann es passieren, dass plötzlich eine neue Konkurrenz in der Nachbarschaft auftaucht, die im Internet sehr geschickt agiert und nach und nach - zunächst vielleicht unbemerkt - Kunden abzieht. Das fatale an diesem Szenario ist, dass dieser Prozess häufig so schleichend vor sich geht.

Wussten Sie: Wir bieten unseren Kunden eine Konkurrenzanalyse an, gerne auch regelmäßig. Das ist wie ein Radar, das die Online-Aktivitäten der Konkurrenz beobachtet und Risiken entdeckt, bevor sie zu gefährlich werden. Sprechen Sie uns an!

Aber auch das Marktumfeld allgemein kann rauher werden. In schlechten wirtschaftlichen Zeiten verschärft sich der Kostendruck, und jeder gewonnene Kunde hilft. Aber die meisten Kunden heutzutage informieren sich eben zunehmend auch über das Internet.

In beiden Szenarien erreichen uns dann regelrecht panische Anfragen: es muss etwas gemacht werden, und ganz schnell. Man konnte ja nicht vorhersehen, dass die Kunden plötzlich nicht mehr kommen. Nur: ganz schnell geht nur, wenn man dann teure Anzeigen schaltet, die in einer wirtschaftlich schwierigen Lage zusätzlich schmerzen - und deren kurzfristige Wirkung keine langfristige Lösung ist. Häufig verpufft sie auch ganz, weil keine professionelle Website dahinter steht.

Unser Rat hier: Eine - gerne auch kleine, aber klug angelegte - Website heute ist eine Investition, die sich schon morgen lohnen kann. Man sollte sie schnell und sinnvoll ausbauen können, wenn das nötig wird. Aber Google ist bereits aufmerksam geworden, die Vertrauenswürdigkeit der Internetadresse steigt - man fängt also nicht bei Null an.

Argument 2: Marke, Marke, Marke

Was viele große Unternehmen bereits erkennen, setzt sich bei den meisten kleinen Unternehmen erst nach und nach durch: Nachhaltig und erfolgreich Wirtschaften bedeutet auch, starke Marken aufzubauen.

  • Über Marken transportiert ein Unternehmen Geschichten, und Geschichten verkaufen Produkte.
  • Über die eigene Marke definiert sich ein Unternehmen und positioniert sich im Markt
  • Über Marken werden Unternehmen und Produkte wiedererkennbar
  • Starke Marken schaffen Kundenvertrauen und Kundenbindung
  • Starke Marken werden attraktiv für Bewerber

Um nachhaltig eine eigene Marke aufzubauen, sind Social Media-Auftritte nicht genug:

  • Das Layout und die Tonalität der Inhalte wird von der Plattform vorgegeben
  • Farben und Grafische Elemente kommen nur eingeschränkt zur Geltung
  • Die Kommunikation ist auf verschiedene Plattformen aufgesplittet und das Verbindende fehlt
  • Die meisten Plattformen nutzen eine fortlaufende zeitliche Sortierung von Inhalten, was häufig nicht optimal ist für strukturierte Darstellungen

Was ganz klar ist: Eine Website ersetzt nicht unbedingt eigene Social-Media-Auftritte. Aber sie ist eine sinnvolle - und wir finden, notwendige - Ergänzung solcher Auftritte. Auf einer eigenen Website kommt die individuelle Marke voll zur Geltung und man kann Inhalte so präsentieren, dass sie zusammenhängende Geschichten transportieren. Und nicht zuletzt: Auf der eigenen Homepage haben Unternehmen selber das Sagen. Es gibt dort keinen Algorithmus von Drittanbietern, der bestimmt, wann welche Inhalte angezeigt oder beworben werden.

Argument 3: Fachkräftemangel?

Eine besondere Ironie entfaltet der Satz "Unsere Website ist gerade nicht wirklich Priorität..." in Kombination mit der Aussage "...aber wir tun uns schwer, gutes Personal zu finden."

Natürlich spielen bei dem aktuellen Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt viele Faktoren eine Rolle. Aber erinnern Sie sich an ihre eigene Karriere: Sofern diese bereits im Internetzeitalter stattgefunden hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch (an die 100%), dass Sie Unternehmen, die eine Stellenanzeige geschaltet haben, erstmal gegoogelt und dann deren Website begutachtet haben. Und bewusst oder unterbewusst spielte dieser Besuch in Ihre Entscheidung hinein, ob und wie Sie sich für dieses Unternehmen beworben haben.

Über eine Website kann man als Bewerber einen guten Eindruck bekommen darüber, wie eine Firma tickt, wie die Unternehmenskultur ist, was zentrale Märkte und Aufgabenbereiche sind, welche Werte eine Firma vertritt usw.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie als Unternehmen immer eine Wirkung erzielen - aber eben oft auch eine negative. Hier spielen psychologische und unterbewusste Faktoren ebenso eine Rolle wie bewusst wahrnehmbare Unstimmigkeiten in der Kommunikation.

Eine gute und durchdachte Website, die den Markenkern eines Unternehmens unterstreicht, kann einen riesigen Einfluss auf die Menge und die Art der Bewerbungen haben, die ein Unternehmen bekommt. Dafür - wir sagen es nochmal - braucht es keinen riesigen Unternehmensauftritt. Aber man sollte wissen, was man tut, wenn man eine Website anlegt.

Eine Website kann aber noch in einem anderen Aspekt des Fachkräftemangels helfen: bei der Effizienz der Arbeitsabläufe für das bestehende Personal. Es ist schlimm genug, dass z.B. eine Arztpraxis nur noch schwer neue MFA findet. Aber wäre es dann nicht klug, den bestehenden Kräften die Arbeitslast zu erleichtern, wo es Sinn macht? So kann schon ein kleines Formular auf der Website, über das Patienten neue Rezepte anfordern können, dutzende Telefonate oder Gespräche vor Ort ersetzen - und für die Patienten ist es im Zweifel auch einfacher.

Auf Ihren Social Media-Auftritten können Sie solche individuellen Lösungen so nicht umsetzen.

Argument 4: Zentraler Ort der Wahrheit

Unternehmen brauchen einen zentralen Kommunikationskanal...

  • ...auf dem Kunden stets die aktuellsten Angebote finden.
  • ...auf dem interessierte Bewerber relevante Informationen finden.
  • ...auf dem die Presse Hintergründe zum Unternehmen findet.
  • ...durch den auch eigene Mitarbeiter immer auf dem Laufenden gehalten werden können.
  • ...auf dem auch Feedback und (vertrauliche) Anfragen an das Unternehmen herangetragen werden können.

Für einige dieser Punkte eignen sich auch Social-Media-Kanäle, aber nicht für alle.

Persönlicher Austausch mit Kunden und anderen Zielgruppen ist selten ersetzbar. Aber eine Website ist wie ein 24/7-Vertriebsmitarbeiter, der bedürfnisorientiert informiert und Rückmeldungen weiterleitet. Sie stellt das Unternehmen umfassend dar, ist idealerweise immer auf dem aktuellen Stand und ist die zentrale Quelle der Wahrheit.

Beispiel: Ein Busunternehmen hat keine gut gewartete Website, und einer ihrer Busse ist in einen Unfall verwickelt, über den auch die Presse (durchaus kritisch) berichtet. Wie will das Unternehmen reagieren? Über Instagram? Über X/Twitter? Wie wäre der Fall, wenn es eine gut gewartete Website gäbe? Das Unternehmen hätte die Möglichkeit, flankierend zu Social Media und der persönlichen Ansprache bei Rückfragen, zeitnah und umfassend zu informieren:

  • den Familien der Angehörigen würdig ihr Beileid auszusprechen,
  • zielgerichtet und kontrolliert weitere Informationen, z.B. zum Zustand des Busfahrers, zu veröffentlichen um wilden Spekulationen vorzubeugen,
  • auf die bisher makellose Sicherheitsstatistik des Unternehmens zu verweisen,
  • Falschmeldungen durch schnelle Information vorzubeugen bzw. im Nachhinein richtigzustellen,
  • einen Ansprechpartner für Rückfragen zu benennen,
  • in einem internen Bereich der Website weitere Informationen für die Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen,
  • uvm.

Wie kommunizieren Sie, wenn es mal kracht? Wenn Falschmeldungen über Sie kursieren (oder auch nur Spam in Ihrem Namen verschickt wird)? Haben Sie Notfallpläne und -abläufe für solche Fälle? Und vor allem: haben Sie die passende Plattform, um diese Pläne auch umzusetzen?

Fazit

Ich hoffe, wir konnten Sie davon überzeugen, dass Sie eine Website brauchen. Die genannten Argumente werden auch in fernerer Zukunft noch gelten, und sie betreffen Unternehmen aller Größen.

Das heißt natürlich nicht, dass Sie sofort einen riesigen Webauftritt brauchen. Und auch nicht, dass Sie Ihre Website unbedingt von uns machen lassen müssen, auch wenn wir uns natürlich darüber freuen würden. Warum es trotzdem eine gute Idee ist, in professionelle Hilfe - oder zumindest Beratung im Vorfeld - zu investieren, dazu finden Sie in diesem Artikel einige Argumente.

Viel Erfolg bei Ihren Unternehmungen!

Und Sie?

Eine eigene professionelle Website muss weder groß noch teuer sein. Aber keine Website zu haben, können Sie sich auf Dauer nicht leisten.

Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen.

Unterschrift
Peter Schnoor, Gründer Netjutant
kontakt@netjutant.de (+49) 8685 - 30998-22