
GEO / SAIO: Alles über SEO für KI-Suchmaschinen
Wie SEO bisher funktionierte
Jeder, für den das Internet kein absolutes Neuland mehr ist, weiß, wie eine Suche dort bisher ablief: Man gab einer Suchmaschine wie Google, Bing, Ecosia oder DuckDuckGo einen Suchbegriff (im Fachjargon: Keyword) oder eine Kombination von Begriffen ein und bekam eine lange Liste mehr oder weniger passender Suchergebnisse. SEO ist die Kunst, die eigenen Inhalte auf diese Suchanfragen gezielt zu optimieren, um in der Liste möglichst weit oben zu landen.
Es gab schon immer eine kleine Gruppe von Nutzern, die bei Google statt einiger weniger Keywords wie „Hotel München“ eine ganze Frage eingegeben haben, z.B. „Welches Hotel in München liegt nahe am Olympiazentrum?“. Solche Anfragen sind aber in der klassischen Suche eher selten. Von uns SEO-Fachleuten werden sie als „Long Tail“-Suchanfragen bezeichnet und wenn Sie zufällig ein Hotel nahe am Olympiazentrum betreiben, dann konnte sich die Berücksichtigung solcher Suchanfragen für Sie lohnen.
Die Revolution der KI-Suchmaschinen und die Bedeutung von GEO / SAIO
Mit der wachsenden Beliebtheit von dezidierten KI-Suchmaschinen wie Perplexity oder der neuen Google-KI sowie von generativen KIs wie ChatGPT, die auch das Internet durchsuchen, verändert sich auch das Suchverhalten.
Was aber besonders bemerkenswert ist, ist die Geschwindigkeit, mit der dieser Wandel vonstatten geht. Teilweise verzeichnen wir in Analysen und durch gezieltes Nachfragen bei unseren Kunden-Websites mehr als 30-40% der Verweise durch KI-Suchmaschinen – Tendenz stark steigend. Auch deshalb ist die Optimierung für Suchanfragen in KI-Suchmaschinen so relevant, egal, ob man sie jetzt GEO („Generative Engine Optimization“) oder SAIO („Search Artificial Intelligence Optimization“) nennt.
Der Unterschied zwischen herkömmlicher Suche und KI-Suchmaschinen
Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen herkömmlichem Suchen und Anfragen durch KI-Suchmaschinen. Einige habe ich hier einmal aufgelistet:
- Die Suchanfragen sind deutlich länger, von 3-5 Wörtern in der klassischen Suche bis 20+ Wörter bei KI-Anfragen (ohne spätere Rückfragen)
- Das Ziel der Optimierung ist nicht mehr, in den Top-3-Suchergebnissen zu landen, sondern möglichst viele Quellenzitate zu ergattern, auf denen aus KI-Ergebnissen auf die eigene Seite verlinkt wird. Relevant ist also nicht mehr das Ranking in den Suchergebnissen oder wie oft man von Suchmaschinen gelistet oder angeklickt wird (gemessen mit der sog. Click-per-Impressions-Rate), sondern die Sichtbarkeit, die positive Erwähnung der eigenen Marke und die Klicks, die daraus resultieren.
- Die Bewertung und die Faktoren für das Ranking ändern sich. KI-Suchmaschinen nehmen Websites anders wahr. Zählten früher Backlinks, Keywords und Traffic als wichtige Faktoren, sind es heute Relevanz, Authorität der Quelle, Lesbarkeit, Anzahl der Worte und Aktualität der Inhalte.
- Wenn Besucher den Link auf die Website klicken, dann haben sie heute eine andere Intention als früher: Früher wollten sie mehr erfahren – heute haben sie die wichtigen Infos bereits gelesen und wollen zielgerichtet handeln. Das bedeutet auch, dass die Conversion bei Besuchern von KI-Suchmaschinen deutlich höher ausfällt.
Konkrete Tipps für eine erfolgreiche GEO / SAIO
Was folgt aus diesen Unterschieden für eine erfolgreiche Platzierung der eigenen Marke in KI-Anfragen? Wie setzt man gute GEO / SAIO um?
Zentral: Was braucht der Besucher?
Wir predigen es schon ewig, aber im Bezug auf KI-Suchmaschinen bekommt das Thema eine neue Relevanz: Was sucht und braucht der Kunde? KI-Suchmaschinen haben hier ein sehr viel genaueres „Gespür“ als Google & Co. bisher. Entsprechend wichtig ist, dass Ihre Website diese Bedürfnisse bedient und die Fragen beantwortet. Tut sie das in relevanter und guter Weise, werden Sie dafür mit weniger, aber gezielteren und deutlich motivierteren Besuchern versorgt.
Relevanter und authoritativer Content
Um in KI-Suchergebnissen als Authorität und Quelle zu einer bestimmten Suchanfrage zu erscheinen, reicht es nicht mehr, eine Unterseite auf ein bestimmtes Keyword hin zu optimieren. Hier greifen eher die Ansätze des herkömmlichen Content-Marketings: Wirklich (!) relevante Inhalte schreiben! Das bedeutet:
- Umfassende Inhalte mit allen Aspekten: KIs nehmen den Kontext wahr. Durch umfassende Klärung aller möglichen Fragen und Punkte zu einem Thema steigt die Wahrscheinlichkeit, in Suchanfragen dazu zitiert und verlinkt zu werden. Hier sind auch dezidierte FAQ-Blöcke ein wertvolles Mittel.
- Kluge Website-Struktur mit Säulen- und Cluster-Inhalten: Eine Struktur, die mit einem „Hub-and-Spoke-Modell“ („Naben-und-Speichen-Modell“) arbeitet, bei dem eine umfassende Themen-Seite auf verschiedene relevante Unterseiten verlinkt, funktioniert bei KI-Anfragen deutlich besser.
- Keine klassischen SEO-Tricks: Keine künstlich gehäufte Verwendung eines Keywords um Relevanz zu erzeugen („Keyword Stuffing“) oder künstliche Optimierung, die dem Besucher keinen Mehrwert bietet.
- Klare, lesbare und verständliche Sprache.
- Klare Struktur auf den Seiten: Gliederung innerhalb der Inhalte durch Überschriften, Absätze, Listen, Formatierungen usw.
- Auch Medien & Co.: Alle Inhalte klar zu lesen und inhaltlich zu verarbeiten, auch Medien, Tabellen usw. mit Hilfe von Alt-Texten, Titeln und Unterschriften.
- Keine KI zur Erstellung: Dieser Punkt ist noch umstritten, aber es sieht so aus, als würden KI-Suchmaschinen originäre, authentisch-menschliche Inhalte bevorzugen gegenüber KI-generierten.
Eine klare Marke entwickeln
KIs sehen eine Website nicht per einzelner URL, sondern bewerten auch die Koheränz und Klarheit der Aussagen über alle Seiten. Deshalb ist es bei KI-Suchanfragen von besonderer Bedeutung, die eigene Marke zu schärfen und auf allen Kanälen stimmig und widerspruchsfrei zu kommunizieren.
Anpassung der eigenen Website auf High-Intent-User
Wie oben erwähnt, unterscheiden sich die Nutzer, die von klassischen Ergebnislisten kommen, stark von den Nutzern, die von einem KI-Suchergebnis auf Ihre Website gelotst werden. Erstere haben kaum Kontext und besuchen Ihre Website, um mehr zu erfahren. Letztere haben von der KI den gesamten Kontext bereits geliefert bekommen. Wenn sie dann noch klicken, zeigt das, dass ihre Intention jetzt aufs Handeln gerichtet ist.
Das bedeutet für die Conversions auf Ihrer Website, dass Sie ein größeres Augenmerk auf klare Handlungsaufforderungen („Call to Action“, CTA) und eine reibungslose Abwicklung legen sollten, statt auf grundlegende Überzeugungsarbeit.
Keine technischen Barrieren
Wenn der Inhalt passt, muss man sicherstellen, dass KI-Suchmaschinen ihn auch finden und auswerten können. Diese Themen findet man auch im klassischen SEO, sie bleiben aber von Bedeutung:
- Kein Ausschluss von KI in der robots.txt
- Klare schema.org-Angaben auf der Website
- Kein JS-Rendering, das nur Client-Side funktioniert
- Das Setzen selbst-referenzieller Canonical-Tags
- Kluge interne Links mit aussagekräftigen Linktexten
Mehr als nur die eigene Website im Blick
KIs ordnen einer Website Autorität zu. Das tun sie aber nicht nur anhand der Inhalte auf der Website selber, sondern auch quer durchs gesamte Internet. Das ähnelt dem bisherigen Backlink-Aufbau, hat aber einen anderen Schwerpunkt. Quellen mit einer hohen Authorität, die von KIs bevorzugt „angezapft“ werden, sind z.B. Wikipedia, Youtube, Quora, Reddit, LinkedIn und Forbes. Viele andere Quellen, die klassischerweise für Backlinks von großer Relevanz waren (z.B. Nachrichtenportale), schließen KIs oft von ihren Seiten aus und sind daher weniger attraktiv im GEO.
Fazit und noch offene Fragen zu GEO / SAIO
Noch ist die Technologie der KI-Suchmaschinen neu und aufstrebende Unternehmen versuchen sich gegen Platzhirsche wie Google oder Microsoft zu behaupten. Die ganze Szenerie bleibt also volatil und man muss mit größeren Änderungen und Verwerfungen rechnen. Insbesondere bei der Frage, ob und wie man künftig für Erwähnungen in KI-Suchergebnissen zahlen muss, bleibt abzuwarten.
Hat man sich bisher an dem Maßstab orientiert, wirklich an den Bedürfnissen der Besucher ausgerichtete, relevante Inhalte und eine authentische Marke zu präsentieren, wird man von der KI-Welle wahrscheinlich weniger kalt erwischt. Hat man bisher eher auf klassische SEO-Tricks vertraut, ohne den Inhalt für Besucher zu optimieren, wird es sicherlich schwieriger, die Schere zwischen Impressions und Klicks, die sich durch KI-Suchmaschinen öffnet, gut abzufedern.
Hilfreiche Inhalte
Für eine weiterführende Beschäftigung mit dem Thema kann ich Ihnen die hervorragende Checkliste von Aleyda Solis empfehlen [Google Docs, Englisch].

Bewährt – auch in einer neuen Ära!
Unser Ansatz ist seit jeher, Besuchern relevante Inhalte und eine authentische Marke zu präsentieren. Das funktionierte zunehmend gut und resilient beim klassischen SEO – und bestätigt sich jetzt auch beim GEO / SAIO für KI-Suchmaschinen.
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